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Wofür brennst du?

Vor den Ferien habe ich meinen ersten Pädagogischen Tag als Fortbildungsbeauftragte organisiert. Unter anderem hatten wir Simone Römer zu Gast, die mit dem Buch "Unterrichten Sie sich glücklich" Lehrerinnen und Lehrern Hilfestellung im Pädagogischen Alltag geben will.

 

Ich habe selbst auch an diesem Workshop teilgenommen, obwohl ich mich nicht ausgebrannt fühle, ich war einfach gespannt darauf, was Frau Römer zu diesem Thema beizutragen hat.

 

Im Wesentlichen ist mir hängen geblieben, dass Frau Römer es für sehr wichtig hält von Anfang an eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen, wozu für sie auch gehört, dass man etwas Persönliches von sich erzählt und sich auch für Persönliches der Schüler/innen interessiert.

 

Ihre zentralen Fragen sind:

  1. Wofür brennst du?
  2. Was ist dein Traumberuf?

In unserer Fortbildungsrunde habe ich dann tatsächlich sehr spannende Sachen über meine Kollegen/innen erfahren, Dinge, die den einen oder anderen in ganz neuem Licht erscheinen lassen. Da gibt es verhinderte Musiker, Persönlichkeitsentwickler, Reisende, Essensgenießer und verhinderte Mediziner. Was nicht bedeutet, dass sie nicht gerne Lehrer/in. Das sind sie!

 

Als ich diese Fragen nun in der Vorstellungsrunde bei meiner neuen Gymnasialen Oberstufe gestern ausprobiert habe, waren zwei Sachen wirklich verwunderlich: Eine Reihe von Schülern brannte dafür sich selbstständig zu machen mit einem Thema, für das sie sich interessieren, z.B. Autos, Finanzen, Motorräder - womit dann auch der Traumberuf klar war. Die andere Sache war, dass viele Schüler/innen gar nichts nennen konnten, wofür sie brannten. Auch meine Angebote - Hund, Katze, Rapper, Freund/Freundin, Familie - alles Fehlanzeige.

 

Während manche schon genau wussten, warum sie das Wirtschaftsgymnasium gewählt hatten, waren andere nur hier, weil sie nicht wussten, was sie sonst machen sollten.

 

Selbstredend haben wir - ich habe derzeit einen Referendar in dieser Klasse - auch erzählt wofür wir brennen und was unser Traumberuf ist (wenn wir nicht Lehrer/in geworden wären ;-))... Ich brenne für Psychologie, für die Frage, warum Menschen sich so verhalten wie sie es tun, was sie bewegt, was sie erleben. Ich liebe Geschichten von Menschen.

 

Die Klasse trat uns sehr freundlich entgegen, nun bin ich gespannt, ob diese Einführungsstunde trägt. In jedem Fall war sie ein guter Schachzug in einem Fach, das manche Schüler/innen lieben und das vielen auch Angst macht: Wirtschaftsinformatik.

 

Wie beginnen Sie Ihr Schuljahr?

 

Ich wünsche allen eine gute Zeit in ihren neuen Klassen und grüße freundlich

Eure Ute

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Kommentare: 2
  • #1

    Anja Schepers (Sonntag, 02 September 2018 16:56)

    Tolle Idee!

    Ich habe meine Schüler träumen lassen.

    Was würdest du in deinem Leben tun, wenn es keinerlei Beschränkung für dich gibt.

    Ihre Träume haben wir auf Karten geschrieben und im Klassenzimmer aufgehängt!

    Mal sehen, wie es uns weiter trägt.

  • #2

    Ute (Samstag, 08 September 2018 09:14)

    Das finde ich auch eine super Idee. Gerade auch das Aufhängen im Klassenzimmer, um die Träume vor Augen zu haben!