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Was schenke ich MIR zu Weihnachten?

Platsch! Die Schultasche landet auf dem Boden neben der Schuhablage. Sibille Schmachtenberg seufzt: Endlich Weihnachtsferien!

 

Vor ihrem geistigen Auge sieht sie sich lange ausschlafen, mit ihrem Mann am Frühstückstisch sitzen, die Welt am Sonntag lesen, im Schnee spazieren gehen .... plötzlich schiebt sich ein anderes Bild dazwischen: Sibille auf dem Schreibtischstuhl korrigierend, Sibille vor dem PC, eine Klassenarbeit entwerfend, Sibille mit Karteikarten und Schere, Unterricht vorbereitend ... die Bilder vervielfältigen sich ... Weihnachten 2017, Weihnachten 2018, Weihnachten 2019, es geht immer so weiter.

 

Sie verdreht die Augen und setzt sich an den Küchentisch. Sie will nicht weiter darüber nachdenken. Während sie in ihrem Kaffee rührt, fällt ihr Blick auf die Frauenzeitschrift, die auf dem Tisch liegt. Das Titelbild ist rot und pink, wirkt fröhlich, und so fängt sie an zu blättern. Sie bleibt hängen an der Überschrift "Eine Frau steigt aus ...". Eine lächelnde Frau um die 50 mit frischem Gesicht, so als wäre sie gerade an der Luft gewesen, verkündet: "Mit 45 war mir plötzlich alles zu viel. Die Großstadt mit den vielen Lichtern, den vielen Geräuschen und den vielen Menschen. Meine Arbeit im Werbebüro, oft 50 Stunden die Woche oder mehr, immer Druck, immer Hetze, meine Wohnung mitten in der Innenstadt, Leute drüber, Leute drunter ... ich wollte nur noch raus. Ich fuhr ins Umland und sah mich um: Ich würde aufs Land ziehen. Ein Haus haben. Ein kleines, nur für mich. Ich wollte auf Wiesen und Wälder und Schafe und Kühe gucken, statt auf Ampelkreuzungen und Werbeplakate, wenn ich aus dem Fenster sehe ...". "Kam diese Idee denn ganz plötzlich in Ihren Kopf", fragte die Journalistin, die das Interview führt. "Nein," sagte die Frau, "nein, nein. Alles begann mit einer Liste."

 

Auf der rechten Seite der Zeitschrift ist eine Liste abgebildet. Eine schön verzierte Liste, leere Linien, darüber eine Überschrift: "Things to do before I die".

 

Sie nimmt den Stift in die Hand und überlegt? Wenn sie eines Tages auf dem Sterbebett liegen wird und auf ihr Leben zurück sieht, was will sie dann sehen? Welche Dinge will sie gemacht haben? Was will sie gesehen haben? Was möchte sie sich noch trauen? Was will sie noch lernen? Was will sie erschaffen? Und dann legt sie los. Sie schreibt alles auf, was ihr in den Sinn kommt:

  1. Die Welt bereisen (oder zumindest Teile davon)
  2. Eine Coachingausbildung machen.
  3. Mit meinen Kindern im neuen Haus am Tisch sitzen.
  4. Mit meinem Freund die Aussicht vom Balkon genießen.
  5. Salsa tanzen lernen.
  6. Gitarre spielen lernen.
  7. Am Meer in der warmen Sonne sitzen.
  8. Ein Buch schreiben.
  9. Mir ein Kleid schneidern lassen.
  10. Den Jacobsweg gehen (oder zumindest Teile davon)
  11. Einen Hund haben.
  12. Den Weg meiner Kinder beobachten dürfen.
  13. Enkel haben.
  14. Mit einem Schauffelraddampfer auf dem Missisippi fahren.

Machen Sie es wie Sibille. Nutzen Sie die Zeit, um sich ein Geschenk zu machen: Die Liste der Dinge, die Sie erlebt haben wollen, bevor Sie den Löffel abgeben. Große Dinge. Kleine Dinge. Entspannende Dinge und herausfordernde Dinge. Alles was Ihnen einfällt.

 

Ich verspreche Ihnen, dass es wunderbar ist eine solche Liste zu schreiben und zu haben. Es wird ein Lächeln auf Ihr Gesicht zaubern. Es wird die Alltagsdinge an den richtigen Platz rücken. Ich kenne niemanden, der auf seiner Löffelliste stehen hat: Ich möchte noch mehr arbeiten. Ich kenne niemanden, der auf dem Sterbebett gelegen hat und gesagt hat: Ach, hätte ich doch noch mehr gearbeitet.

 

Wenn sie fertig ist, dann suchen Sie sich eine Sache heraus, die Sie als erstes angehen wollen und machen Sie noch heute einen Schritt darauf zu. Das da oben ist meine Liste, wie Sie sich sicher schon gedacht haben. Als sie fertig war, habe ich das Netz durchsucht nach guten Coachingausbildungen. Ich habe mich für zwei kostenlose Coachingnewsletter angemeldet. Die Sache eine Weile verfolgt und mich dann für eine Coachingausbildung entschieden. Die Coachingausbildung habe ich 2016 abgeschlossen. Ich habe 2017 mit meinen Kindern im neuen Haus am Tisch gesessen. Ich habe mit meinem Freund die Aussicht vom Balkon genossen, nicht nur ein Mal. Ich habe einen Salsaprobekurs absolviert. Ich habe zu Beginn des Jahres angefangen Gitarrenunterricht zu nehmen und kann jetzt schon ein paar Stücke spielen. Der Hund kommt im nächsten Sommer. Ich bin auf Kurs!

 

Die Löffelliste macht Freude. Sie setzt Energie frei. Sie zeigt Ihnen, von welchem Leben Sie wirklich träumen. Wenn das kein Geschenk ist!

 

Schreiben Sie sie! Hängen Sie sie auf. Fotografieren Sie sie, sodass sie im Handy gespeichert ist. Duplizieren Sie sie. Erzählen Sie Ihren Freunden davon. Darauf steht Ihr Leben. Sie ist Ihr Kompass! Da wollen Sie hin.

 

Fröhliche Weihnachten wünsche ich allen Leserinnen und Lesern. Und wer Lust hat, kann mir seine gerne zusenden oder hier posten!

 

Herzliche Grüße

eure Ute Matthias

 

P.S. Das war mein letzter Blogbeitrag für dieses Jahr. In den nächsten zwei Wochen mache ich Urlaub und bin dann ab dem 10. Januar 2018 wieder für Sie da. Meine kleine Freundin und Probeleserin des Blogs hat angeregt mal auf einen anderen Tag zu gehen mit dem Blogbeitrag. Sie meinte, am Freitag sei man vielleicht schon zu sehr im Wochenendmodus. Also habe ich mich für den Mittwoch entschieden. Da sehen wir uns wieder. Habt alle eine schöne Zeit!

 

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