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So funktioniert E-Mail-Coaching!

Viele Leute können sich nicht vorstellen, dass Coaching auch per Mail funktioniert. Natürlich funktioniert es ein wenig anders als Präsenzcoaching, aber es funktioniert ebenfalls. Und wer plötzlich merkt, dass ihm ein Präsenzcoaching fehlt, der kann ja auch verschiedene Wege miteinander kombinieren.

 

Ich nehme mal ein verfremdetes Beispiel aus meiner Praxis, um zu zeigen, wie ein E-Mail-Coaching ablaufen kann.

 

Dabei verkürze ich an einigen Stellen etwas, um das Beispiel lesbarer zu machen.

 

Anfrage und kurze Problemdarstellung

Liebe Frau Matthias,

 

ich studiere jetzt im 3. Semester Englisch und Französisch auf Lehramt, vorher habe ich zwei Semester Architektur studiert. Beides hat mir eine Weile Spaß gemacht, aber als es auf die Prüfungen zuging, konnte ich mich nicht mehr aufraffen zu lernen und habe sie nicht gemacht.

 

Stattdessen habe ich angefangen zu überlegen, was ich sonst studieren möchte. Jetzt bin ich schon wieder an diesem Punkt. Ich weiß einfach nicht, woran das liegt und wo ich hin will mit meinem Leben.

 

Ich hoffe, Sie können mir helfen!

 

Freundliche Grüße

Hannah Brand

 

Antwort und Bitte um Zielformulierung

Liebe Frau Brand,

 

wenn ich Ihr Problem richtig verstanden habe, geht es darum, dass Sie immer dann, wenn die ersten Prüfungen im Studium auf Sie zukommen, anfangen zu überlegen, ob der Studiengang überhaupt das ist, was Sie gerne machen möchten.

 

Geht es grundsätzlich - Ihrer Meinung nach - eher um das Thema

  1. Aufschieberitis?
  2. Berufliche Orientierung - Sinnsuche?
  3. Etwas ganz anderes, das ich noch nicht erfasst habe?

Ich bitte Sie zunächst ein Ziel für unser Coaching zu formulieren, das folgenden Kriterien entspricht (Das Modell orientiert sich am Züricher Ressourcen Modell von Maja Storch):

 


Das Ziel soll positiv formuliert sein.


Das Ziel muss im eigenen Kontrollbereich liegen.

 


Das Ziel soll motivierend sein.



Die Formulierung des Ziels lässt ein Bild im Kopf entstehen. Dabei kann das Gedächtnis jedoch mit negativen Formulierungen nichts anfangen. Denken Sie einmal NICHT an einen rosa Elefanten - schon ist er da.

 

Wenn Sie ein NICHT im Kopf haben, fragen Sie sich: Was möchte ich stattdessen?


Oft wünschen wir uns, dass jemand anderes oder etwas sich ändert. Das Leben wäre viel schöner, wenn Ihre Kollegin Ihnen morgens freundlich guten Tag wünschen würde oder wenn sich jeden Morgen ein wolkenloser Himmel über der Stadt wölben würde. Aber das liegt nicht in Ihrer Hand.

Formulieren Sie ein Ziel für sich selbst, für Ihre Handlungen, die Sie direkt beeinflussen können.


Menschen lassen sich am einfachsten zu einem Ziel motivieren, wenn ihnen das Ziel attraktiv erscheint.

 

Achten Sie also bei der Formulierung Ihres Ziels genau darauf, ob Ihnen das Ziel ein gutes Gefühl gibt. Ja, es geht um das Bauchgefühl. Spüren Sie immer wieder in sich hinein.

 



 

Liebe Frau Brand, wenn Sie Ihr Ziel formuliert haben, dann schreiben Sie es auf ein Flipchart oder auf einen Tapetenrest und kleben Sie diesen an die Wand. Treten Sie zurück und lesen Sie Ihr Ziel immer wieder durch, solange bis die Formulierung Ihrer Meinung nach perfekt ist. Es kommt dabei auf jedes Wort an.

 

Lassen Sie sich Zeit und wenn Sie mit Ihrer Formulierung zufrieden sind, dann schreiben Sie mir diese. Ich bin sehr gespannt!

 

Abschließend sagen Sie mir bitte: Auf einer Skala von 1 bis 10, bei der 10 der beste Wert ist und 1 der schlechteste - wo stehen Sie aktuell auf Ihrem Weg zum Ziel?

 

Freundliche Grüße

Ute Matthias

 

Das Ziel steht

Liebe Frau Matthias,

 

da musste ich ganz schön lange herumrätseln mit der Formulierung des Ziels. Allerdings hat mir das bereits geholfen zu sehen, in welche Richtung ich mit dem Coaching gehen möchte.

 

Ich erkenne wofür ich leben möchte und finde so heraus, in welche berufliche Richtung ich wirklich gehen will.

 

Wenn ich mich frage, wo ich stehe auf einer Skala von 1 bis 10, dann denke ich, aktuell bei einer 2, denn ich weiß ja nur, was ich nicht möchte.

 

Wie geht es jetzt weiter?

 

Freundliche Grüße

Hannah Brand.

 

Fortsetzung folgt

Für alle, die jetzt Lust haben, ihre eigenen Ziele erst einmal festzulegen, gibt es jetzt zwei Wochen Zeit. Dann erzähle ich, wie es mit Frau Brands Anliegen weiterging.

 

Ich grüße alle herzlich und wünsche ein schönes Wochenende!

Ute Matthias

 

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